Ich als Raum, nächtliche Rundgänge
Auf nächtlichen Rundgängen durch den Ausstellungsort Cham befasste sich der Künstler mit phänomenologischen Facetten von diesem Thema. Ein Aspekt ist die Sichtbarkeit von Schlaflosigkeit, welche in Form der Projektion in eine gestalterische Arbeit übersetzt wurde. Je dunkler der Raum desto besser ist sie sichtbar. Die Parallele dazu bildet das schlaflose Individuum, welches durch die fehlende Aufmerksamkeit kaum fähig ist, durch den Tag zu gehen und sich so den Zwischen- bzw. Freiraum und die Ruhe der Nacht zu eigen macht. Einher mit der Sichtbarkeit geht die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Alltagsstrukturen, aus denen ein schlafloses Individuum ausbricht. Sämtliche Szenen zeigen menschenleere Orte, welche gänzliche verlassen scheinen und nur durch kleine Lichter, einen leichten Wind in Fahnen oder einem vorbeifahrenden Auto belebt scheinen.
Definition der eigenen Persönlichkeit
Die Definition der eigenen Persönlichkeit geschieht nicht über das soziale Umfeld sondern über die Orte, die einem umgeben und die Spuren, welche die Gesellschaft durch sie und an ihnen hinterlässt. Die Auseinandersetzung mit dem und im Raum passiert zudem auf einer zweiten Ebene durch den Ausstellungskontext der verlassenen Papierfabrik. Genau wie das Gefäss der Nacht für den Schlaflosen eröffnet sie durch ihre temporäre Funktionslosigkeit einen Zwischen- und Lebensraum für die Kunst.