Oh geliebte Idylle
Die Installation „Oh geliebte Idylle“ besteht aus mehreren keramischen, an die Natur erinnernden Objekten, die im ersten Stock des Kulturzentrums Sust in Stansstad wuchern und so ein Stückchen Idylle in den Innenraum bringen sollen.
Das Ziel der Arbeit war es, den idyllischen Sehnsüchten nach Ruhe, Naturverbundenheit und Ursprünglichkeit nachzugehen und die Merkmale des Phänomens in eine dreidimensionale Form zu bringen. Im Verlaufe des Prozesses wurde auch das Atelier und die Arbeit mit Steinzeug und Porzellan zu einem solchen Ort – einem Ort der Ruhe, der Zurückgezogenheit und die Arbeit mit dem Material, ein Ausdruck von Ursprünglichkeit.
Beim Formen der Objekte liess ich mich vom Material leiten. Einzelne wurden durch die Technik des Pinchens (ursprüngliche Modelliertechnik, in welcher die Masse in die gewünschte Form gedrückt wird) geformt, andere an der Drehscheibe. Entstanden sind an die Natur erinnernde, manchmal schön poetische, manchmal kitschige, manchmal auch skurrile Objekte. Mehrheitlich erinnern sie an Pilz- oder Unterwassergewächse. Die Formen wurden mit unterschiedlichen Glasuren (ROK – Spezial-Effekt-Glasuren, Potter`s-Choice-Gla- sur und eingefärbte Transparent-Glasuren) versehen, wobei das Experimentieren mit unterschiedlichen Farbkombinationen von zentraler Bedeutung war.
Die einzelnen Formen sind auf mehreren, verschieden hohen, selbstkonstruierten Plattformen zu Gruppen arrangiert. Die einzelnen Plattformen sind durch Abschrägungen miteinander verbunden und erinnern so an eine topografische Landschaft. Die unterschiedlichen Höhen ermöglichen einerseits verschiedene Ansichten auf die Objekte und das Eintauchen in die idyllischen Welten, andererseits scha en sie, durch die Orientierung an den Höhen von Stansstad, eine Verbindung zum Ort. Durch das stetig geöffnete Fenster des Raumes wird die Installation ausserdem automatisch mit der Umgebung – den umliegenden Gewässern und Bergen – in Verbindung gebracht. Die eigens geschaffene idyllische Welt wird so mit dem in Stansstad vorgefundenen Idyll konfrontiert. Die Arbeit soll das Schöne, die Idylle, nicht belächeln, sondern vielmehr dafür einstehen.