


Im Vorfeld unserer Abschlussausstellung habe ich zwei Workshops mit zwei Klassen des Kollegi Altdorf im Haus für Kunst Uri durchgeführt. Während der Workshops wurde die Zeitung als inhaltliches, geformtes und materielles Mittel erfahrbar. In einem ersten Teil standen Künstlerbeispiele von Albrecht Schäfer für Analysen in Bezug auf Semantizität, Medialität und Materialität der Zeitung bereit. Im Rahmen der Kunstausstellung wurden die Teilnehmer mit der Konzept-Kunst von Markus Kummer konfrontiert. Die ausgestellten Steindrucke visualisierten eine Inventarisierung und Archivierung der Lithographiesteine der Steindruckerei Wolfensberger. Nach genauer Betrachtung der Steindrucke, inklusive Skizzierauftrag, wurden zwischen der Ausstellung und der Zeitung Parallelen wahrnehmbar und miteinander diskutiert. Die Auseinandersetzung mit dem Werk Twenty Jackies von Andy Warhol und dessen Überlegungen zu serieller Produktion im Siebdruck half dabei, diese Verbindung besser zu verstehen. Anhand von Halbfabrikaten wurden im zweiten Teil des Workshops Stempel hergestellt und damit Altdorfer Zeitungen bedruckt. Die Drucke veränderten die Zeitung hinsichtlich ihrer Semantizität, Medialität und Materialität. Im Rahmen einer Diskussion wurden diese Auswirkungen gemeinsam ermittelt. Ziel meines Vermittlungsansatzes war es, die Schülerinnen und Schüler während des Workshops zu „aktivem Lernen im partizipativen Museum“ nach Nina Simons zu ermutigen. In der Informationsecke zur Geschichte der Druckerei Gamma war somit während unserer Abschlussausstellung in Altdorf eine Dokumentation meiner Workshops ersichtlich. Eine Diashow gab einen direkten Einblick in das Geschehen während der Workshops. Begleitet wurden die Fotografien von den selbstbedruckten Zeitungen der Schülerinnen und Schüler, welche links und rechts entlang der grossen Setzmaschine schwebend im Raum präsentiert wurden.
Theoretische Masterthesis
Meine schriftliche Masterthesis gibt einen Einblick in die Thematik Zeitung in der Kunst. Es werden für das Themenfeld beispielhafte künstlerische Positionen analysiert, welche sich exemplarisch mit dem Medium auseinandergesetzt haben. Anhand dieser paradigmatischen künstlerischen Positionen untersucht die Thesis insbesondere die Verwendung der Zeitung in der Kunst in Bezug auf Semantizität, Medialität und Materialität. Dabei werden die beiden Ebenen „Wirklichkeit“ und „Zeit“ genauer betrachtet. Ausgehend von diesem Basiswissen wird das Konzept eines Vermittlungs- Workshops zum Thema Zeitung in der Kunst vorgestellt. In diesem zweiten Teil der Arbeit legt sich das Augenmerk auf die Thematik der Kunstvermittlung. Nina Simons Auseinandersetzung mit dem „partizipativen Museum“ wird reflektiert und dient der Entwicklung eines eigenen Vermittlungsansatzes. Des Weiteren wird als Ausgangslage das aktuelle Gesamtkonzept der Vermittlung im Haus für Kunst Uri kurz umrissen, da sich der Workshop in diesen Rahmen einfügen soll. Kern bildet die Analyse und Konzeption der exemplarischen Vorbereitung eines Vermittlungs- Workshops zum Thema. Ziel, Teilnehmer und Rahmenbedingungen werden bestimmt, eine Sachanalyse vorgelegt und die Umsetzung des Vermittlungsansatzes beschrieben. Die schriftliche Master Thesis soll anderen Vermittler/ innen oder Lehrpersonen als Anregung dienen, einen Workshop zur Thematik Zeitung in der Kunst durchzuführen und leitfadenartige Hilfestellungen geben.