SPITZ AUF KOPF
Eine theoretisch-praktische Untersuchung von Spannungs- und Grenzverhältnissen zwischen Haus Zentrum, Kunst und Zuger Altstadt.
Eine theoretisch-praktische Untersuchung von Spannungs- und Grenzverhältnissen zwischen Haus Zentrum, Kunst und Zuger Altstadt.
Am energiegeladenen Konfliktpunkt zwischen traditionellen und modernen Auffassungen setze ich mit meiner künstlerischen Arbeit an. Den Ausgangs- und Referenzraum dazu bildet das «Haus Zentrum» am Hirschenplatz – im Herzen der Zuger Altstadt. Das Gebäude wurde 1960/61 in zeitgenössischer Architektur an die Stelle des alten «Hotel du Cerf» in eine überwiegend historische Bebauung eingefügt. Ein grosser Teil der Bewohner*innen erlebt es seither und zumal an diesem prominenten Platz als Fremdkörper, und es muss sein Dasein in letzter Zeit auch im Rahmen eines offiziellen Mitwirkungsprojekts zur Neugestaltung des Hirschenplatzes verteidigen. SPITZ AUF KOPF möchte einen Beitrag zur Auseinandersetzung um das «Haus Zentrum» und seine unmittelbare Umgebung leisten.
Das Zeltdach ist die emblematische Spitze von etlichen Kompro- missen, welche die Verbindung zwischen der Altstadt und der spätmodernen Architektur des «Haus Zentrum» forderte. Als Verlegenheitslösung gebaut, widerspricht es sowohl architektonischer als auch städteplanerischer Konsequenz.Dieser Umstand wird skulpturales Thema, indem die Dachkonstruktion umgekehrt auf einen mobilen Trailer platziert und im Stadtraum parkiert wird. Das Fragment zeigt den Firstpunkt vom Original im Massstab 1:1. Die Arbeit SPITZ AUF KOPF kommt auf die Strasse, mischt sich unter die Leute und verkörpert die aktuell virulenten Interessensverhältnisse. Auf der Suche nach einer geeigneten Umgebung für einen Unwillkommenen, wandert die Skulptur von Standort zu Standort und fragt immer wieder aufs Neue nach den akuten Verhältnissen vor Ort.