Idealbilder
Idealbildentsprechend schön, verführerisch, erotisch, passiv und dämonisch so wurde der Frauenkörper* als Femme Fatale in der Malerei von männlichen* Künstlern abgebildet. Im klassischen Ballett spreizen die Tänzerinnen möglichst weit ihre Beine, sie tragen enganliegende Kleidung und einen mini mini mini Rock Tutu. Wer hat diesen Tanz entwickelt? Männliche Dramaturgen. Der Frauenkörper wurde in der Kunst jahrhundertelang lang mit einer männlichen Wunschvorstellung dargestellt. In der Emanzipationsbewegung der 1970er-Jahre wehren sich feministische Performancekünstler:innen vehement, dekonstruieren das traditionelle, symbolische Abbild des Frauenkörpers und entwickeln ein selbst gewähltes, authentisches, subjektives Körperbild. Die von den Männern* jahrhundertelang dominierende Wunschdarstellung der Frau* ist jedoch noch tief in unserer Gesellschaft verankert und weiblich gelesene Menschen werden entspre chend sozialisiert. Aus diesem Grund setzen noch heute Performer*innen ihren (nackten) Körper ein, um eine Diversität und Authentizität des weiblich gelesenen Körpers in unserer Gesellschaft zu repräsentieren und sich vom traditionellen Weiblichkeitsbild zu emanzipieren. Im Performance stück Emanzipier mich Performancekunst! spielt Naira Ramos mit Körperbildern, dekonstruiert diese und setzt sie neu zusammen. Es ist für sie ein Selbstversuch, sich live während dem Performanceauftritt in ihrem Körperbild und in ihrer Sozialisierung zu emanzipieren. Dazu braucht es Sie, liebes Publikum. Helfen Sie mit, Naira Ramos zu emanzipieren.
*Die gewählten Begriffe «Frau», «Mann», «Frauenkörper», «weiblich », «männlich» sind als historische Kategorien und nicht als natürliche oder feststehende Identitäten zu verstehen.
DANK
Herzlichen Dank an Marina Belobrovaja, Regine Fritschi und Rachel Mader, die mich bei der Masterthesis unterstützt und begleitet haben.