WISSENSRESTE
«Dein Unterarm ist genauso lang wie dein Fuss.»; «Eisbären können neun Tage am Stück schwimmen.»; «Keine Schneeflocke gleicht der anderen.»; «Bei ihrem ersten Konzert wurden die Toten Hosen wegen eines Druckfehlers als ‹Tote Hasen› angekündigt.»; «Die Hand besteht aus insgesamt 27 Knochen.»; «Max Mustermann heisst in Russland Iwan Iwanowitsch Iwanow.»; «Kaiserin Maria Theresia hatte 16 Kinder!»
Das sind Wissensreste, die ich aus unterschiedlichen Quellen für meine Recherche zusammengetragen habe: Die einen stammen aus Büchern, die sich mit dem Begriff «Allgemeinwissen» rühmen dürfen, die anderen aus solchen, bei welchen «Unnützes Wissen» plakativ auf dem Cover prangt. Doch wie kommt das? Nach welchen Kriterien wird Wissen bemessen? Und welche Rolle wird dem sogenannt «unnützen Wissen» zugeteilt?
Durch die heutigen Kommunikationsmittel werden wir täglich mit Informationen überschüttet. Diese Informationen gilt es zu verwalten, zu bewerten und in bereits existierende Wissensbestände einzuordnen. Doch welche Richtlinien und Indikatoren kommen bei dieser Einordnung zu tragen?
Im Rahmen meiner Arbeit WISSENSRESTE wage ich das Experiment und tauche ein in die gewaltige Informationsflut. Schnell wird mir klar: Ich befinde mich in einer Endlosspirale, in der ich ausgehend von einer neuen Information weiter zur nächsten, zur übernächsten und immer noch weiter geleitet werde. Inmitten dieser geballten Ladung von Wissensfragmenten frage ich mich, wie denn «unnützes Wissen» von anderem Wissen zu trennen ist und wieso wir das überhaupt tun.
Durch digitale Bildschirmaufnahmen, experimentelle Erzählmethoden und eine analoge Gegenüberstellung meiner gesammelten Wissensreste dokumentiere ich meine Suche nach «unnützem Wissen», meine Gedankengänge, mein Eintauchen in die Endlosspirale und meinen Versuch, eine eigene Ordnung daraus zu kreieren.
DANK
Ich danke allen, die mich während dieser Zeit unterstützt, ermutigt und motiviert haben. Ich war froh um jeden Tipp und noch so kleinen Wissensrest, den ihr für mich übrig hattet.