In meiner künstlerischen Masterarbeit beschäftige
„Die Dauer wird sich als das offenbaren, was sie tatsächlich ist, nämlich fortdauernde Schöpfung, ununterbrochenes Hervorquellen von Neuem.“
Friedrich Kottje. In: Henri Bergson. 1948. Denken und schöpferisches Werden.
künstlerische Praxis
Seit längerem bediene ich mich in meinem künstlerischen
Schaffen des Mediums Text bzw. Schrift und beschäftige mich auch mit dem Prozess des Schreibens an sich, als Wahrnehmungsprozess und Form der Kontemplation. Vor allem handschriftliche Texte interessieren mich, als Manifestation eines schreibenden Subjekts; die Flüchtigkeit eines Moments, die auf einem Träger festgehalten wird. Von zentraler Bedeutung in meiner hier gezeigten. Arbeit «Was nicht ist und was bleibt», ist die Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit unseres Daseins. Als ephemere Existenz bewege ich mich durch diese Welt im Bewusstsein, dass irgendwann nichts mehr von mir bleibt. Und doch hinterlasse ich Spuren und beeinflusse mein Umfeld durch meine Bewegungen. Ich bewege mich in dieser Welt und sehe die Flüchtigkeit, die Vergänglichkeit in allen Dingen und beginne zu erkennen,dass Dauer nicht gleichbedeutend mit Starrheit oder Unveränderbarkeit ist; dass das wahre Wesen unseres Daseins möglicherweise nicht im Bewahren von Augenblicken besteht, sondern im Wahrnehmen der Übergänge; im stetigen Wandel von Vergehen und Werden.
schriftlichen Master Thesis
Während der Entstehung meiner schriftlichen Master Thesis suchte ich nach einer Forschungsmethode, die mir erlauben würde, mich assoziativ vorwärts, rückwärts und seitwärts bewegen zu können, dabei auch mal Sprünge zu machen und Lücken zu lassen. Sie sollte dazu dienen, einen Echoraum zu bilden, der mir helfen würde, mein künstlerisches Schaffen intuitiv zu reflektieren, zu verstehen und zu konkretisieren. Im Sinne einer Künstlerischen Forschung lag der Fokus meiner Methode nicht so sehr auf dem Suchen (nach Antworten, Beweisen, Allgemeingültigkeiten), sondern vielmehr auf dem Finden – einem Finden, das Umwege, Unklarheiten und Sackgassen zulässt. Dabei entstand ein Artistbook; eine Sammlung aus Notizen, Reflexionen und Zitaten. Das Paradoxale dieses Buches, liegt darin, dass seine Inhalte zwar sichtbar (im Sinne von visuell erfassbar), jedoch nur in Fragmenten tatsächlich lesbar sind. Dieses Konzept steht in enger Verbindung mit meiner künstlerisch-praktischen Arbeit, in welcher die Unmöglichkeit des Festhaltens von Zuständen und die stetige Veränderung zentral sind.
„Warum schreiben wir?
Ein Chor explodiert.
Weil wir nicht nur dahinleben können."
Patti Smith. 2019. Hingabe.