Im Laufe eines Lebens häuft jeder Mensch unzählige Objekte an. Meistens geschieht dies ohne weitere Absichten. Dadurch aber bauen sich wie von selbst Wunderkabinette aus Objekten an, aus materiellen Beweisstücken unserer Erinnerungen. Das Begehren nach Objekten ist wohl eine Konstante der Menschheit. Für meine künstlerische Arbeit stöberte ich in Sarnen nach vergessenen, verstaubten Fetischen. Sie sind Indizien von Vergangenem, ein stilles Dasein fristend, und stehen stellvertretend für eine gelebte Zeit. Auch wenn diese Fetische zwischenzeitlich an Wert verloren haben mögen, in Vergessenheit geraten und dem Gebrauch entzogen sind, werden sie über Jahre aufbewahrt. Und obwohl man sie kaum erinnernd aktiviert, will man sich nicht von ihnen trennen. Die Fetische weilen in einem Zwischenzustand, in einer Ambivalenz des Begehrens. Dienen die Objekte dem Menschen und dient der Mensch den Objekten? Die fetischisierten, magischen Objekte gehören zur Individualität und Persönlichkeitskultur eines jeden. Durch meine künstlerische Intervention erhalten sie eine ungewöhnliche Aufmerksamkeit. Mein Interesse gilt der kompromisslosen Leidenschaft für Objekte. Dabei interessiert mich das Objekt als Fetisch und der Fetisch als Objekt. Ein Sammelsurium aus vergessenen Fetischen, die mir Sarner und Sarnerinnen vorübergehend zur Verfügung stellten, sowie aus ihren Geschichten sind meine Motive für die Herstellung meiner Fetische zum Verkauf. Meine Installation zeigt die Spuren der Vergangenheit, setzt persönliche Illusionen frei und erinnert an die Vergänglichkeit. Sie ist ein flüchtiges Arrangement von Erinnerungen.