«Maps offer both plans and dreams.» (Jeff Woodbury) Wie weit kann eine Karte abstrahiert werden, dass sie trotzdem noch als solche erkannt wird? Wann wird eine Zeichnung zur Karte? Auf der Kippe zwischen Zeichnung und Karte, erkundet Myriam Streiff kartographisch etablierte Darstellungsschemen. Diese werden in Mapping Jänzipark sichtbar gemacht und zugleich durchbrochen. Die Karte, die am Eingang der Wohnüberbauung Jänzipark den Besuchern/-innen helfen soll, sich zu orientieren, bildet den Ausgangspunkt der Arbeit. Myriam Streiff beschäftigt sich darin mit der Frage, wie eine Karte die Wahrnehmung und Raumnutzung beeinflussen kann. Mit Karten werden Raumnutzungen strukturiert und suggeriert. Bereits vor dem Bau der Überbauung spielten Karten bei der Planung eine zentrale Rolle. Hier wurden die Wege, öffentlichen Plätze und gemeinsam genutzten Flächen in der Anlage festgelegt, mit denen die Bewohner und Bewohnerinnen nun leben müssen. Anhand von Beobachtungen vor Ort und Gesprächen mit Bewohnern und Bewohnerinnen wird in der Arbeit erkundet, ob und wie sich die alltägliche Nutzung der geplanten Raumstruktur anpasst. Das regelmässige Forschen vor Ort brachte viele Informationen und Anekdoten zusammen, welche im entstandenen Mapping eine Multiperspektive auf die Wohnüberbauung ermöglichen. Unterschiedliche Karten machen Aspekte sichtbar, die man bei einer Begehung des Jänziparks vielleicht nicht auf Anhieb bemerken würde. Sie vermitteln Einsichten ins Quartierleben und visualisieren, wie das Gemeinschaftliche durch eine solche Wohnform unterstützt wird. So ergibt sich durch das Lesen der verschiedenen Karten eine differenzierte Vorstellung des Ortes