Der Text, den es zu lesen gilt, erzählt Sarnens Alltag. Er zeigt sich als Architektur, Strassen und Objekte sowie in den Erzählungen und Kommentaren der Menschen. Durch vier Zonen spazierend erzählen Einheimische zu bestimmten Räumen und Orten ihre Anekdoten und Geschichten. Diese erweisen sich als
Gefässe von Meinungen, Denkweisen und Wünschen. Lauschen Sie gehend den vorangegangenen Diskussionen und entwickeln auf diesem Weg Ihre eigenen Gedanken und Bilder zu den Themen und Inhalten. Zone für Zone fügen sich Gesprächsinhalte, Anekdoten, eigene Gedanken und das direkte Erleben der Orte zu einem Gesamttext zusammen, der den Ort charakterisiert. Das Spazieren im Projekt «reading the village» versteht sich in Anlehnung an die Spaziergangswissenschaft von Lucius Burckhardt als eine Synthese von psychischen und sinnlichen Erfahrungen. Die langsame Fortbewegung beim Spazieren fördert Wahrnehmung und Aufnahmefähigkeit, und die eigene Körperbewegung vermittelt die Erfahrung von Raum und Ort. Nietzsche sagte: «Mit drei Anekdoten lässt sich das Bild eines Menschen geben». Mit 13 Anekdoten gibt sich ein Bild von Sarnen.