Wir sind Annina Nora Burkhalter und Allina Amayi Wittmer, Gesellinnen der Kunstzunft La Bohème. Als Künstlerinnenkollektiv arbeiten wir seit 2007 unter dem Label a&a an der Schnittstelle von Kunst und Leben. Bisher realisierten wir achtzig Aktionen, in denen wir unsere künstlerische Haltung kontinuierlich weiterentwickelten. Dabei setzten wir performative, bildnerische und darstellende Strategien unter Einbezug von unterschiedlichen Medien ein. Diesen gestalteten, partizipativen und angeleiteten Handlungen liegen die Bräuche unserer Kunstzunft La Bohème zu Grunde, mit dem Ziel, Kunst und Leben zu verbinden. Die Aktion a&a_83_es kann ja nicht immer so bleiben besteht im Kern aus unserem Gesellinnenritual, dem Krug: ein wöchentliches Treffen, stets an anderen Orten, mit Alteingesessenen, Fremden, Freunden und Wandernden. Diese Zech-Zeit dient dem geselligen Beisammensein, dem Kennenlernen, dem Erwerben von Wissen und dem Austausch von Gedanken und Material. Während der Ausstellungszeit bewegen wir uns mit dem Motorboot Silver auf den Wasserwegen von Obwalden. Wir halten Krug, ernten invasive Pflanzen und gehen dorthin, wo es Arbeit für uns gibt – heute hier, morgen da. An drei Samstagen ankern wir vor Sarnen, gehen im Dorf auf Stör, fügen uns in das lokale Geschehen des Wochenmarktes auf dem Dorfplatz ein und bieten unsere zünftige Ware an. Am Donnerstag, 27. Juni, tafeln wir in geschlossener Gesellschaft, zum jährlichen Zunftmahl der Kunstzunft La Bohème an der Sarner Seepromenade. Ab 21 Uhr ist Krug und wir laden alle Einwohner und das ganze fremde Gesindel zu Bier und Musik ein, heben den Krug und trinken darauf, dass es nicht immer so bleiben kann.