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On Stansstad
Abschlussausstellung
16. — 30. Juni 2018
Ort
Stansstad
Publikation
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Master Projekte
2018
Webseite
onstansstad.ch

ON

Kunst sei immer weniger eine Ware, die man problemlos überall aufstellen kann, konstatiert Niklas Maak in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, sondern zunehmend vom lokalen Kontext abhängig. Wenn sie also nicht «wie ein verkokelter Haufen» eines abgebrannten Feuerwerks wirken soll, wird sie besser nicht in einem klinischen Ausstellungssetting isoliert, so der Kunstkritiker weiter. Dieser Überzeugung folgen unsere ortsbezogenen studentischen Abschlussprojekte im Themenfeld der Art in Public Spheres seit mehreren Jahren. Neben dem Major Art in Public Spheres schlossen dieses Jahr zum ersten Mal Studierende des Major Image Practices ab. Der seit 2016 bestehende Schwerpunkt beschäftigt sich mit bilderbasierten Darstellungs- und Vermittlungsformen und mit Fragen aktueller Bildpolitik, Bildnutzung und Gesellschaftskritik.

Die Projekte kollaborieren mit Ortsansässigen in Begegnungszonen oder dokumentieren Alltagshabitus und Idyllenwahn. Auch gerechte Arbeitsbedingungen und Gegenmodelle zur Mainstreamökonomie sind im Augenblick Themen dieser Form von translokaler Kunstproduktion. Ähnlich wie der Künstler Eric van Hove mit zahlreichen marokkanischen Handwerkern zusammenarbeitet, um vor Ort mit ihnen Elektro-Motorräder zu produzieren, hat eine Studierendengruppe versucht, lokale Kunstproduzentinnen und -produzenten in Stansstad in ihre Projekte zu involvieren, und so als Kollektiv und / oder in Co-Autorenschaft unterschiedliche Formen der Auseinandersetzung mit Kunst zu entwickeln. Zeitgemässe Bildpraktiken wiederum generieren ihre Kontexte mit, sie verschieben Wahrnehmungsnormen auf lustvolle Weise und greifen selbstermächtigend in aktuelle Bild- und Kommunikationsmedien und ihre Displays oder Tools wie Instagram, Siri etc. ein; zum Beispiel werden Posen des Natelgebrauchs beleuchtet oder die Kommunikation unserer mobilen Tools bildhaft analysiert.

Die Studierenden luden die Bewohnerinnen und Bewohner von Stansstad und Umgebung dazu ein, Bilder ihrer laufenden Fernsehgeräte einzusenden. Der private Innenraum, mit Blick auf fernes Geschehen, wurde so nach aussen gekehrt. In Form bedruckter Fahnen säumten private Fernsehgeräte für die Dauer der Ausstellung die öffentlichen Strassen und Plätze der Gemeinde und leiteten den Weg zum künstlerischen Geschehen. Das Motiv des Fernsehers diente nicht nur als bildhafte Signaletik, sondern unterstrich die Ausstellungsthematik. Seit einem halben Jahrhundert verschafft uns das Einschalten des Fernsehers Zugang zu Informationen, Eindrücken und Erlebnissen aus der ganzen Welt, heute via Internet und soziale Medien noch um ein Vielfaches potenziert.

Dasselbe – aber anders – wollten die Masterabsolvierenden der Hochschule Luzern mit ihrer Ausstellung ON erreichen. Sie machten Erlebnisse, Forschungen und inhaltliche Auseinandersetzungen in und um Stansstad visuell zugänglich, intervenierten in vorhandene Strukturen, befragten die Realität oder bereicherten und mischten das Alltagsleben auf.

Es ist nicht Aufgabe der Kunst, Lösungen anzubieten, sondern mittels künstlerischer Strategien produktiv Fragen aufzuwerfen und Veränderungen anzustossen.

Jolanda Epprecht, Lotta Gadola, Sabine Gebhardt, Fink Lorena Linke

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