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Laura Bider, Räume, Videostill, Luzern 2014
Räume
Laura Bider
Major
Art in Public Spheres
Art Teaching
Abschlussjahr
2014

Räume

«Einige Orte verurteilt ‹der Mensch› dazu, brach zu liegen oder zu verschwinden, und mit anderen bildet er ‹seltene›, ‹zufällige› oder gar unzulässige räumliche ‹Wendungen›.»

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Ausgangspunkt der Auseinandersetzung bildet ein Ort ausserhalb üblicher Wege, versteckt unter einer Autobahnbrücke am Ufer der Reuss. Er scheint selbst keine Funktion zu haben; ein Nebenprodukt der Strassenplanung, ein absichtloser Ort. Er wurde nicht gestaltet und dennoch sind seine Räume durch die architektonischen Elemente der Autobahnbrücke bestimmt. Die mächtigen Säulen, welche die Decke dieser Räu- 28 me tragen, sind zwar schon von weitem sichtbar. Bloss wird dieser aussergewöhnliche Ort kaum beachtet, auch wenn ein Wanderweg mittendurch führt und ihn daher gelegentlich Spaziergänger und Fischer passieren. Selten verweilt jemand und somit bleibt er von Abwesenheit gekennzeichnet. Aber es finden sich Spuren, die von menschlicher Aktivität zeugen: Graffitis, Schuhabdrücke, Abfall, ein Zelt. Über dem Kopf rauschen die Autos und der Wind trägt verwehte Geräusche von der anderen Flussseite herüber. Im Zentrum meiner Arbeit steht das Erleben eines Ortes, der von vielen gar nicht als solcher erkannt wird. Durch die anscheinende Abwesenheit von Menschen verbreitet er eine ruhige Atmosphäre. Diese lässt eine besondere Konzentration zu, und ermöglicht, sich auf das, was da ist, einzulassen und eigene Räume in der nicht ausdefinierten Architektur zu finden. Durch die eigene Bewegung, die daraus resultierende Blickrichtung und dem jeweils hörbaren Geräuschausschnitt aus der Umgebung, wandelt sich das subjektiv erlebte Raumgefühl ständig. Es entstehen auch Räume, die nicht direkt über die primären Sinne erfahrbar sind, sondern aus Vorstellung, Imagination und Interpretation erwachsen. Dabei hilft eine Art «schwebende Aufmerksamkeit » des Betrachters. Sein Blick bleibt an gewissen Stellen hängen, die ihn zu Assoziationen verführen, Spannungsfelder erzeugen und Begrifflichkeiten, Wahrnehmung und damit einhergende Bewertungen in Frage stellen. Verführerisch blitzt ein scheinbar zufälliger Ausschnitt des Himmels zwischen rauhen Betonoberflächen. Der Ort ist über den Wanderweg zwischen Ibachbrücke und St. Karli Brücke erreichbar. Er liegt am Reussufer unter der Autobahnbrücke. Von der anderen Seite der Reuss ist er an den mächtigen Betonträgersäulen zu erkennen.

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