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Vera Leisibach, Ilona Mosimann, Wandersammlungen, Sarnen 2013
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Wandersammlungen — Ein ortsspezifisches Kunstprojekt
Vera Leisibach, Ilona Mosimann
Major
Art Teaching
Art in Public Spheres
Abschlussjahr
2013

Wandersammlungen

Unser Ziel war es, mit einem uns unbekannten Ort (Sarnen) vertraut zu werden, uns ein Bild davon zu machen. Wir waren und sind davon überzeugt, dass dies am besten funktioniert, wenn man sich auf die langsamstmögliche Weise, zu Fuss, durch einen Ort bewegt.

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Darum begaben wir uns auf „Wandersammlungen“ in und um Sarnen. Wir hatten unsere eigenen Spielregeln: Der Startpunkt war jeweils der Bahnhof, wir gingen einem kurz vorher bestimmten Ziel entgegen. Dabei hielten wir Ausschau nach kleinen Objekten, die am Boden lagen und bargen diese in kleinen Döschen. Wir sammelten aber auch mit anderen Medien: So fotografierten wir durch Kaleidoskope, machten Zeichnungen und schrieben in ein Expeditionstagebuch Beobachtungen, Gespräche und Wahrnehmungen während der Wanderungen. Die kleinen Objekte selbst wurden an den Fundorten mit einer Mikroskop-Handkamera abgefilmt, die auch die Umgebungsgeräusche aufnimmt. Zusätzlich hielten wir die Koordinaten aller Fundorte mit einem GPS-Gerät fest und trugen diese später auf Google-Earth ein. So entstand nach und nach eine Sammlung von Texten, Bildern und Objekten, ein ganz persönliches Bild von Sarnen und seiner Umgebung.

Für die Ausstellung haben wir eine Internetseite eingerichtet : www.wandersammlungen.ch

Der Besucher der Abschlussausstellung konnte darauf mit seinem Smartphone oder einem iPad, das man ausleihen konnte, zugreifen. Auch jetzt ist die Internetseite weiter zugänglich, mit einer geeigneten Karte sind die Fundorte weiterhin auffindbar. Befinden die Betrachtenden sich an einem Fundort, während sie auf unserer Internetseite sind, erscheinen automatisch die Videos, Fotografien, Zeichnungen und Texte auf dem Smartphone. Die Seite wird automatisch aktualisiert, sobald die Rezipierenden sich von einem Fundort zum nächsten bewegt. Wir gaben den Besuchern eine ausgedruckte Karte mit, die zur Orientierung dient, darauf sind alle Fundorte markiert, die Besucherinnen und Besucher haben also die Chance so viele Fundorte aufzusuchen wie sie möchten – so ist ihre Sicht und ihr Erlebnis persönlich.

Das Internet ist unser Archiv. Unsere Arbeit legt sich wie ein Netz über Sarnen ist aber erstmals unsichtbar und kann nur mit Technik sichtbar gemacht werden. Es entsteht eine Überlagerung zwischen der physischen Erfahrung („Wandern“) und der virtuellen Welt. Der Besucher muss sich so gezwungener Massen auf eigene Faust auf die Suche machen nach der eigentlichen Arbeit. Er verhält sich ähnlich wie wir selbst während unserem Arbeitsprozess. Der Besucher ist jedoch vor seinem Smartphone gezwungen, ständig zu überprüfen ob etwas kommt. Genau wie wir: unser Blick war während dem Sammeln auf den Boden gerichtet. Doch die Betrachterin verliert so auch den Blick in die Landschaft, vergisst teilweise vielleicht wo sie sich befindet.

Während der Ausstellungsdauer, vom 20. Bis 30. Juni 2013, veranstalteten wir zwei Wandersammlungen, auf denen die Besucher die Möglichkeit hatten, mit uns auf Wandersammlung zu kommen. Das gesammelte Material wurde dann wieder auf unsere Webseite geladen, unser Archiv wurde während der Ausstellungsdauer erweitert. Auch wird die Karte jeweils nach den Wandersammlungen neu gedruckt und an die Ausstellung gebracht.

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